Covadonga Verlag

Dimitri Verhulst: Monolog einer Frau, die in die Gewohnheit verfiel, mit sich selbst zu reden

 

Es ist nicht leicht, sich als Senegalesin durchzuschlagen. Oder als Hure. Auf Seynabou trifft beides zu. Ein ruhmloses Dasein scheint ihr vorherbestimmt. Bis plötzlich einer ihrer Freier unter verdächtigen Umständen zu Tode kommt. Noch dazu ein Mann, der sich als weltbekannter Radprofi herausstellt.

Dimitri Verhulst, Rainer Kersten (Übersetzer)

Monolog einer Frau, die in die Gewohnheit verfiel, mit sich selbst zu reden

Novelle

94 Seiten, Hardcover, 9,80 €

ISBN 978-3-936973-76-1

 

 

Inhalt:

 

„Die Ähnlichkeiten zwischen Personen und Gegebenheiten in diesem Buch und real existierenden Personen und Gegebenheiten sind natürlich kein reiner Zufall. Literatur, die sich mit dem wahren Leben beschäftigt, kann nicht ausschließen, dass etwas von diesem wahren Leben auch in sie eingeht. Vollkommen falsch und gefährlich wäre es jedoch, die Reminiszenzen für den wahren Hergang der Dinge zu halten“, lautet das Postskriptum, mit dem der belgische Schriftsteller Dimitri Verhulst („Die Beschissenheit der Dinge“) sein neues, nur knapp 90 Seiten starkes Kleinod von Roman abschließt. „Monolog einer Frau, die in die Gewohnheit verfiel, mit sich selbst zu reden“ heißt die 2012 für die Shortlist des flämischen Literaturpreises „De Gouden Boekenuil“ nominierte Novelle, die nun im Covadonga Verlag in einer deutschen Übersetzung von Rainer Kersten erschienen ist. Lose basiert sie auf dem Tod des stets extravaganten belgischen Radrennstars Frank „VDB“ Vandenbroucke, der im Oktober 2009 – nach einer Karriere der allzu großen Versprechungen, Skandale und vertanen Chancen – sein Leben ließ, „im abgefucktesten Hurennest von ganz Senegal“ und unter recht mysteriösen Umständen. Eine Geschichte, die Dimitri Verhulst all die bestimmenden Elemente seines literarischen Schaffens liefert: Ein beklemmendes Milieu, das den Geist von Verfall und Verderbnis atmet. (Anti-)Helden, gefangen zwischen trotziger Hoffnung und völliger Hoffnungslosigkeit. Ein herrlich lakonisches Arrangieren mit dem Desaster, das Leben heißt. Denn Verhulst rekapituliert die letzten Stunden des gefallenen Radrennstars aus der Perspektive von Seynabou Diop, der Prostituierten, mit der jener diese letzten Stunden verbrachte.

 

 

LESEPROBE:

Der Autor:

 

Dimitri Verhulst, geboren 1972 im flämischen Aalst und heute in der Wallonie zu Hause, ist Autor des modernen Klassikers „Die Beschissenheit der Dinge“, der in den Niederlanden auf Platz 1 der Bestsellerliste stand, für den AKO-Literaturpreis nominiert war und auch als Kinoverfilmung international Aufsehen erregte. Im Jahr 2009 erhielt er für sein Buch „Gottverdammte Tage auf einem gottverdammten Planeten“ den Libris-Literaturpreis.
Rainer Kersten, geboren 1964 in Bebra (Nordhessen),übersetzt nach einem Studium der Germanistik, Romanistik und Niederlandistik seit 1992 aus dem Niederländischen, sowohl Prosa (Arnon Grünberg, Dimitri Verhulst, Pieter Waterdrinker) als auch Theaterstücke (Tom Lanoye, Maria Goos, Peter Verhelst). Er lebt in Berlin.

 

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