Gedichte
Sterbezimmer, Friedhöfe, Stricherbars, Krankenhäuser. Dyckis Lyrik arbeitet sich obsessiv durch gesellschaftliche Randzonen und den Schmutz hindurch, dem »Gestank und Glanz« der zentralen Momente
seines Lebens: Krankheit und Tod der Mutter, das Sterben seines Freundes Leszek und schwules Begehren.
Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki; Michael Zgodzay und Uljana Wolf (Übersetzer)
Tumor linguae
Gedichte
224 S.
22,00 Euro
ISBN 978-3-902951-05-2
Inhalt:
Er ist von allem fasziniert, was wir gern ausschließen und als unrein erklären. Es ist der Schmutz, durch den sich seine Lyrik hindurcharbeitet. Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki, eine der großen
unverwechselbaren Stimmen der europäischen Poesie, wählt gesellschaftliche Randzonen als Schauplätze seiner Gedichte: Sterbezimmer, Friedhöfe, Stricherbars, Bahnhofstoiletten, Krankenhäuser,
verlassene Orte. An ihnen konzentrieren sich zentrale Momente seines Lebens, wie Schizophrenie und Tod der Mutter, das Sterben seines Freundes Leszek oder homosexuelles Begehren. Manisch obsessiv
kreisen seine Gedichte um diese Motive. In immer neuen Anläufen, durch Wiederaufnehmen von Versen und Satzfragmenten versuchen sie ins Zentrum des Nichtfassbaren vorzudringen – als würde Dycki
ein einziges Gedicht schreiben, das immer wieder neue Gestalt annimmt. Mal düster, mal beschwingt, pendeln diese vielstimmigen Lieder zwischen Wohlklang und Derbheit, zwischen der Scheu sich zu
zeigen und dem Sich-zeigen-Müssen.
Der Autor:
Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki, geb. 1962 an der polnisch-ukrainischen Grenze in Wólka Krowicka, lebt in Warschau. Er gilt als literarischer Einzelgänger, der durch legendäre Lesungen zum Kultautor
avancierte. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2009 den Nike-Literaturpreis, die bedeutendste literarische Auszeichnung Polens.
Leseprobe:
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