In »Richard Wagner und die Klezmerband« mischt der bekannte DJ, Russendisko-Gründer und Musiker Yuriy Gurzhy keine Musikstücke, sondern spannende, außergewöhnliche Geschichten. Sein Buch nimmt die Leser mit hinter die Kulissen einer ganzen Szene. Mit dabei sind Wladimir Kaminer, Schriftstellerin Sasha Marianna Salzmann, Max Czollek u. v. m.
Yuriy Gurzhy; Myriam Halberstam (Hg.)
Auf der Suche nach dem neuen jüdischen Sound in Deutschland
Reportage/Oral-History-Sachbuch
264 Seiten
24,95 €
ISBN: 978-3-945530-38-2
Erschienen am 12. Januar 2022
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Inhalt:
Der bekannte DJ und Musiker Yuriy Gurzhy ist seit seiner Emigration von der Ukraine nach Berlin auf der Suche nach dem aktuellem jüdischen Sound Deutschlands.
Auch in diesem, seinem ersten Buch »Richard Wagner und die Klezmerband« ist er zuallererst DJ, mischt jedoch keine Musikstücke, sondern spannende, außergewöhnliche Geschichten zusammen.
Dieses Buch nimmt die Leser mit hinter die Bühnen-Kulissen einer ganzen Szene.
Gemeinsam mit Gurzhy entdecken die Leser*innen unterschiedliche Akteur*innen auf ihrer Reise von den verrauchten Berliner Clubs bis in die Frankfurter Festhalle. Yuriys Interviewpartner sind u.
a. ein Rabbiner, der Musikparodien schreibt, ein Rapper aus Kalifornien, dessen Urgroßvater vor dem Krieg in Hamburg Songs geschrieben hat, die dort auch heute noch gesungen werden, ein
Grünen-Politiker, der jiddische Lieder performte, eine Sängerin, die bayerische Folklore mit jiddischen Songs vereint – die Stimmen in diesem Buch gehören den Menschen, die direkt und indirekt
die zeitgenössische jüdische Musikszene dieses Landes beeinflusst und kreiert haben.
Die Bandbreite von Yuriy Gurzhys Interviewpartnern reicht von seinem alten Freund und Russen-Disko-Mitstreiter Wladimir Kaminer über den Trompeter Frank London, Dramatiker:in am
Maxim-Gorki-Theater Berlin Sasha Marianna Salzmann, Musiker und Schauspieler Daniel Kahn, Musikerin und Autorin Marina Frenk, Sängerin Maya Saban und Rapper Ben Salomo bis zum
EU-Parlamentsabgeordneten Sergey Lagodinsky.
In der deutschen Kultur, so schrieb Richard Wagner einst hetzerisch, hätten jüdische Musiker und jüdische Musik keinen Platz. Yuriy Gurzhy hätte manchmal Lust gehabt, als künstlerische Rache eine
Band zu gründen, die die Werke des Komponisten „klezmerisiert“ vertont. Die Band kam nicht zustande, dafür das Buch: Die hierin versammelten Protagonisten zeigen, wie vielfältig, lebendig und
progressiv die deutsch-jüdische Musikszene gegenwärtig ist. Und es geht dabei nicht nur um Musik, sondern um all die verschlungenen und verrückten Lebenswege, Lebensgeschichten und entwürfe
der jüdischen Künstler*innen, Konzertveranstalter*innen und Labelmacher*innen in Deutschland.
Das Layout-Design von Christine Paxmann verknüpft die Aussagen und Erzählungen von Gurzhys Interviewpartnern kunstvoll mit vielen Fotoportraits und Schnappschüssen.
Der Autor:
Der gebürtige Ukrainer Yuriy Gurzhy kam im Alter von 20 Jahren mit seiner Familie nach Berlin. Er ist Musiker, DJ, Produzent und Radiomoderator. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Wladimir Kaminer
initiierte er die legendäre Partyreihe Russendisko. Yuriy ist auch als Sänger und Gitarrist mit dem Emigrantski Raggamuffin Kollektiv RotFront aktiv. 2016 brachte er die Compilation »Borsh
Division – Future Sound Of Ukraine« heraus. Während des Ukraine-Kriegs schreibt er die Kolumne "Mein Kriegstagebuch" im Berliner Tagesspiegel. Er lebt im bekannten Berliner Bezirk
Prenzlauer Berg.
Die Herausgeberin:
Die Verlegerin Myriam Halberstam, geb. in New York, ist auch Journalistin, Filmemacherin und Autorin. Sie wuchs in Deutschland auf, hat in New York studiert und wanderte dann nach Israel aus. 1993 kam sie nach Deutschland zurück. Sie hat zahlreiche Dokumentarfilme fürs Fernsehen gemacht. Seit 1998 lebt sie mit ihrer Familie in Berlin. 2010 gründete sie den Ariella Verlag.
Leseprobe:
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