Roman
Paul, Sohn eines Maurers aus der Pariser Banlieue, und Amélia, Tochter eines reichen Vaters und einer Mutter, die verschwand,
als sie einen Krieg verhindern wollte, tanzen über dreißig Jahre einen Walzer voller Ausweichschritte umeinander. Ein Roman über eine asymmetrische Liebe in Zeiten zunehmender Angst.
Jakuta Alikavazovic; Sabine Mehnert (Übersetzerin)
Roman
256 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, 2 Illustrationen
22,00 EUR (D); 22,70 EUR (A); 25,00 CHF
ISBN 978-3-96054-098-4
Inhalt:
Paul und Amélia studieren Architektur in Paris, in den 1990ern. Er verdient seinen Unterhalt mit Nachtschichten an der Rezeption eines Hotels, das Amélias Familie gehört und in dem sie lebt. Paul
ist fasziniert von ihr. Alles an ihr ist ein Rätsel, ihr Kommen und Gehen, ihr wilder Intellekt, ihre Schönheit sowie die Gerüchte, die sie umgeben. Zunächst konkurrieren sie um die Gunst der
Professorin Albers, doch bald entsteht ein nächtliches Liebesverhältnis. Nachts können sich die Parallelen ihrer beider Leben schneiden, nachts kann der Raum zu ihren Gunsten neu vermessen
werden.
Doch Amélia verschwindet, unbegreiflich für Paul. Die Stadt und das Leben darin werden indessen zunehmend von Angst geformt. Paul wird reich im Geschäft mit schusssicheren Fenstern, geheimen
Räumen und Überwachungstechnik, und die Angst wird auch vor seinem eigenen Leben nicht halt machen. Schließlich erfährt er, dass Amélia damals nach Sarajevo gegangen ist, um ihre Mutter zu
suchen. Zehn Jahre später kehrt sie zurück, und eine Tochter wird geboren. Doch niemand entkommt den Phantomen der eigenen Geschichte, die immer von Neuem beginnt.
Elegant, evokativ und mit großem literarischen Feingefühl erzählt Jakuta Alikavazovic von dem, was unwiederbringlich verloren ist. Und von dem, was vielleicht noch gerettet werden
kann.
Die Autorin:
Jakuta Alikavazovic wurde 1979 in Paris geboren, ihre Eltern kamen in den 1970er Jahren aus Bosnien und Montenegro nach Frankreich. Sie unterrichtet Amerikanistik an der Sorbonne.
Ihr Debütroman "Corps volatils" (2007) wurde mit dem Prix Goncourt du premier roman ausgezeichnet. "Das Fortschreiten der Nacht" ist ihr vierter Roman. Er erhielt den Prix du Zorba und den Prix
Castel du Roman de la nuit und war nominiert für den Prix Médicis und den Prix Femina.
Die Übersetzerin:
Sabine Mehnert, 1989 geboren und in Berlin aufgewachsen, studierte Philosophie, Romanistik und Sozialwissenschaften in Bochum, Montpellier, Berlin und Paris. Sie ist staatlich geprüfte
Übersetzerin für Französisch, übersetzt auch aus dem Englischen und lebt in Paris. Sie übersetzt auch Drehbücher sowie philosophische und kunsthistorische Texte. 2018 war sie Stipendiatin des
Goldschmidt-Programms.
Leseprobe:
Das Buch gibt es überall im Buchhandel und hier.