Roman
Die Hexe ist tot, ermordet – aber hat sie’s nicht genau so gewollt? Sprachgewaltig, schmutzig und mit der Sogkraft eines Wirbelsturms schreibt Fernanda Melchor, eine der wichtigsten jungen Stimmen Lateinamerikas, über die viel zu alltägliche Gewalt gegen Frauen.
Fernanda Melchor; Angelica Ammar (Übersetzerin)
Roman
240 Seiten, Klappenbroschur
22,00 EUR (D), 22,60 EUR (A)
ISBN 978-3-8031-3307-6
Inhalt:
La Matosa, eine gottverlassene Gegend in der mexikanischen Provinz. In der brütenden Hitze bewegt sich eine Gruppe von Kindern durchs Zuckerrohrdickicht. Zwischen Plastiktüten und Schilf stoßen
sie auf eine Tote, ihr Gesicht ist zu einer grausig lächelnden Grimasse entstellt: La Bruja, die Hexe, eine von den Dorfbewohnern so gefürchtete wie fasziniert umkreiste Heilerin.
Manche sagen, in ihrer schwefligen Küche braue sie Tränke gegen Krankheit und Leid, andere sagen, die Alte treibe es mit dem Teufel. An Mordmotiven fehlt es nicht: Eifersucht, Drogenhandel,
Leidenschaften, die besser nicht ruchbar werden – und hat die Hexe nicht doch einen Schatz versteckt? Selbst die Polizei sucht nach dem Geld …
»Saison der Wirbelstürme« ist die Chronik dieses unvermeidlichen Todes und zugleich die schwindelerregende Reise ins finstere Herz eines Landes, das bis in den letzten Winkel von Gewalt
durchdrungen ist – vor allem gegen Frauen. Fernanda Melchor schafft eine brodelnde Atmosphäre, in der jede Geste der Zärtlichkeit im nächsten Augenblick in Brutalität umschlagen kann, gegen die
kein Kraut, kein Zauberspruch mehr hilft.
Die Autorin:
Fernanda Melchor, 1982 im mexikanischen Bundesstaat Veracruz geboren, schreibt Romane und Reportagen. Sie lebt in Puebla und gilt als die talentierteste Autorin ihrer Generation. 2019 wurde sie
mit dem Anna-Seghers-Preis ausgezeichnet. Ihr zweiter Roman »Saison der Wirbelstürme« erschien gleichzeitig in mehreren Ländern, unter anderem in den USA, Frankreich und Großbritannien, und wurde
mit dem Internationalen Literaturpreis 2019 des Hauses der Kulturen der Welt ausgezeichnet .
Die Übersetzerin:
Angelica Ammar ist in München geboren und aufgewachsen. Nach einem längeren Aufenthalt in Ghana studierte sie Romanistik und Ethnologie in München, Madrid und Paris, wo sie zehn Jahre lebte. 2007
zog sie nach Barcelona. Für ihren Debütroman »Tolmedo« erhielt sie 2006 den Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung, 2010 erschien ihr zweiter Roman »Die Zeit der grünen Mandeln«. Sie übersetzte
u. a. Sergio Pitol, Mario Vargas Llosa, Rita Indiana,Gioconda Belli, Eduardo Galeano und Horacio Quiroga aus dem Spanischen.
Leseprobe:
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