SAID erzählt von der Würde des Menschen, von seinen Niederlagen und seinen Versuchen, sich selbst nicht zu verlieren. Es sind Außenseitertum, Verfolgung, Verrat, Flucht vor einem System, die seine Protagonist/innen einsam sein lassen. SAID bietet nie eine Lösung an, wohl aber scheint häufig das Dilemma auf, in dem se
SAID
Geschichten
168 Seiten
15 €
ISBN 978-3-88769-448-7
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Inhalt:
Die Geschichten von SAID, iranischer Dichter deutscher Sprache, sind knapp, dicht, poetisch und voller Spannung. Sie ziehen mit ihrer schonungslosen emotionalen Authentizität in ihren Bann. Mal changieren die Erzählungen zwischen Traum und Wirklichkeit, dann wieder zwischen erzählter Gegenwart und Erinnerung oder Projektion. Im Mittelpunkt steht der Mensch und sein Erleben, der Mensch mit seinen alltäglichen und auch weniger alltäglichen Tragödien. Da ist zum Beispiel Vera, die bei ihrer Ausreise aus Bulgarien in den Westen mit einer wildfremden Person im Zug euphorisch auf „die Freiheit“ anstößt – gleichzeitig ringt die Künstlerin um Fassung, weil sie keines ihrer Gemälde mitnehmen durfte und weil sie von ihrem Geliebten, einem Regierungsspitzel, verraten wurde. Oder da ist der alte Mann, Cabajone, der morgens neben seiner toten Frau aufwacht, im getrennten Bett, denn vor Jahren brannte die Gattin für eine Weile mit einem Fernfahrer durch. Der Tod beendet die Beziehung, die seit dem Seitensprung distanziert, aber im Alltag eben doch haltgebend war.
Der Autor:
SAID, geboren 1947 in Teheran, kommt 1965 als Student nach München. Hier verbinden sich seine literarischen Interessen mit einem politisch-demokratischen Engagement. Nach dem Sturz des Schahs (1979) betritt er zum ersten Mal wieder iranischen Boden, sieht aber unter dem Regime der Mullahs keine Möglichkeit zu einem Neuanfang in seiner Heimat; seither lebt SAID wieder im deutschen Exil. Viele Buchpublikationen (im Konkursbuch Verlag ist der Lyrikband „september in varna“ erschienen). Auszeichnungen u.a. Adelbert-von-Chamisso-Preis, Goethe-Medaille und AlfredMüller-Felsenburg-Preis für aufrechte Literatur.
Leseprobe: